Sonntag, 19. Juni 2022

Salvete ! Seid gegrüßt !

 Eine liebe Freundin schlug mir letzten Herbst vor, gemeinsam Latein zu lernen, da wir uns beide für diese Sprache interessieren. Sie brauchte mich nicht lange überreden und so kauften wir uns Lateinlehrbücher und starteten.


Latein ist ja nicht gerade einfach und verlangt eine ganz besondere Art von Kopfarbeit beim Erlernen dieser Sprache, aber immerhin haben wir uns schon bis Lektion 4 durchgekämpft - ohne, ich gebe es zu, noch nicht so ganz vokabel- und grammatiksicher zu sein. Aber wir geben nicht auf, denn es macht neben Mühe und Zeitaufwand, auch Spaß. Das hat mich auf den Gedanken gebracht, die Lektionen 1 - 4 (In der Schule; Gäste kommen; In der Großstadt Rom; Auf einem Landgut) zu einer kleinen Geschichte zu verweben, aber - als Herausforderung - statt 3. Person Singular und Plural Präsens, wie in den Lektionen,  habe ich 1. Person Singular und Plural Präsens gewählt.

Hier meine kleine Geschichte:
Marcus nomen est. Hodie valde fessus sum, nam noctu carri materiam per vias vehunt. Autem ad scholam debeo. Tabellam sumo et e domo eo. Ante portam Julius amicus est. "Salve, Juli," dico. "Ubi Quintus est ?"
"Quintus tabellam emit" Julius respondet.
Scholam intramus. Grammaticus in sella sedet et salutamus. Grammaticum cuncti timemus, nam errare non licet. Tum grammaticus nos vituperat et valde clamat.
Post scholam Quintus ridet et dicit: "Cum patre meo villam nostram visito. Servi servaeque, cum pater venit, maxime seduli sunt. Sed servus Davus aegrotus est, nihil videt, nihil audit, dormit. Senex autem nobiscum potest manere. Hoc delectat."
Julius me invitat: "Parentes mei amicos hodie ad cenam expectant. Etiam Gaium, magnum auctorem."
"Libenter venio, Julius."
Post cenam Gaius fabulas Graecas multas recitat. Fabulae bonae sunt, sed scio, postridie iterum fessus sum.

Mein "Arbeitsplatz" beim Schreiben der Geschichte


Die Übersetzung:
Mein Name ist Marcus.Heute bin ich sehr müde, denn in der Nacht fahren Karren Baumaterial durch die Straßen. Aber ich muss zur Schule. Ich nehme mein Schreibtäfelchen und gehe aus dem Haus. Vor der Pforte ist mein Freund Julius. "Sei gegrüßt, Julius," sage ich, "wo ist Quintus ?"
"Quintus kauft ein Schreibtäfelchen" antwortet Julius. Wir betreten die Schule. Der Lehrer sitzt auf seinem Stuhl und wir grüßen. Wir alle fürchten den Lehrer, denn sich irren ist nicht erlaubt. Dann tadelt uns der Lehrer und schreit sehr.
Nach der Schule lacht Quintus und sagt: "Mit meinem Vater besuche ich unser Landgut. Die Sklaven und Sklavinnen, wenn mein Vater kommt, sind sehr fleißig. Aber der Sklave Davus ist krank, er sieht nichts, er hört nichts, er schläft. Der alte Mann kann aber bei uns bleiben. Das freut mich."
Julius lädt mich ein: "Meine Eltern erwarten heute Freunde zum Essen. Auch Gaius, den großen Schriftsteller."
"Ich komme gerne, Julius."
Später, nach dem Essen, liest Gaius viele griechische Geschichten vor. Die Geschichten sind gut, aber ich weiß, auch am folgenden Tag bin ich wiederum müde.