Sonntag, 17. März 2019

Schreibwerkstatt

Der Salzburger Senioren- und Pensionistenverband hat ein breit gefächertes Angebot, dazu gehören auch viele Kurse.


Ich habe mich (als Mitglied) diesmal für den Kurs "Schreibwerkstatt" angemeldet, da mich die inhaltliche Konzeption ansprach:


Am 06. März war der 1. Termin und ich gestehe, ich war schon ein wenig nervös, was mich erwartet. Diese Nervosität war, wie sich rasch herausstellte, unnötig, denn unsere Kursleiterin, Sybille Ebner, gelang es von der ersten Minute an, uns mit ihrer sympathischen, herzlichen und lebendigen Art ein gutes Gefühl zu vermitteln - und uns zu motivieren.
Wir einigten uns im Laufe der Stunde auf "Hausaufgaben", damit in der Kursstunde für uns fünfzehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer genug Zeit ist, unsere Texte vorzulesen und zu besprechen. Unsere erste Hausaufgabe war, aus folgenden Symbolen der Würfel des Story Cubes eine kurze Geschichte oder ein Gedicht zu schreiben: Trauriger Smiley, Würfel, Sprechblase, Pfeil, Baum, Kompass, Weltkugel, Buchstabe L, Biene

Ich entschied mich für eine Geschichte für Kinder:

"Halt, halt" rief der kleine Drache der fleißigen Biene zu und ließ sich erschöpft auf einem Baumstumpf nieder. Langsam stieß er die Luft aus seinen Nüstern und statt Feuer erschien eine Sprechblase mit einem todtraurigen Smiley in der Mitte (Man muss wissen, dass der kleine Drache zur Gattung "Friedliche Drachen" gehört, die statt Feuer Sprechblasen speien, die wie Würfel aussehen).
"Wir sind schon so weit geflogen", sagte er zu der fleißigen Biene, die ihn umkreiste. "Wirst du denn nie müde?" "Nein", erwiderte die fleißige Biene "ich kann ohne Unterbrechung um die ganze Weltkugel fliegen und ich brauche noch nicht einmal einen Kompass, um heim zu finden".
"Wo sind die wunderschönen Blumen, die du mir versprochen hast?" fragte der kleine Drache.
"Siehst du den alten Baum dort", entgegnete die fleißige Biene "und den Pfeil an seinem Stamm? Dem müssen wir folgen". Sie lächelte dem kleinen Drachen zu "Komm, es ist nicht mehr weit." Seufzend, aber gehorsam erhob sich der kleine Drache und folgte der fleißigen Biene. Sie erreichten bald eine Lichtung im Wald und dort standen wirklich die schönsten Blumen, die er je gesehen hatte. Begeistert klatschte er in seine Pfoten "Wie heißen diese wunderbaren Blumen?"
"Alle Namen fangen mit dem Buchstaben L an" sagte die fleißige Biene und begann eifrig, die Namen aufzuzählen, wobei sie sich auf die jeweilige Blume setzte: "Leucanthenum, Laelia, Lycoris, Lathyrus, Lilium, Lobelia, Lunaria, Lavatera....."
"Genug !" rief der kleine Drache, "Mir schwirrt schon der Kopf!"
"In Ordnung" meinte die fleißige Biene, "dann lass uns hier ein Picknick machen." Sie holte aus ihrem Beutel eine mit Honig gefüllte Wabe, ein Fläschen Nektar und zwei Blütenkelche. Sorgsam teilte sie alles in zwei Hälften und zufrieden genossen sie die Köstlichkeiten, während um den kleinen Drachen und die fleißige Biene herum die Blumen in einer sanften Brise wogten.

(Mir fiel übrigens beim Schreiben auf, dass es sich eigentlich nur um einen Ausschnitt einer Geschichte handeln könnte, es ließe sich daraus von mir ein ganzes Kinderbuch mit zauberhaften Illustrationen (nicht von mir, ich kann nicht malen) machen.

Erwähnen möchte ich noch, dass sich spannenderweise keine unserer Geschichten und Gedichte glichen, obwohl wir alle die selben Symbolvorgaben hatten !



Sonntag, 3. März 2019

100 Jahre Bauhaus

Das Bauhaus wurde 1919 von Walter Gropius (1883-1969) in Weimar mit dem Anspruch gegründet, alle künstlerischen Disziplinen zu vereinen. 1925 siedelte das Bauhaus wegen drastischer staatlicher Kürzungen nach Dessau über. Auf Antrag der NSDAP wurde 1932 der Lehrbetrieb eingestellt und Mies van der Rohe installierte als letzter Direktor in Berlin ein neues Bauhaus, das aber nur bis April 1933 aufgrund der politischen Situation bestand. Neben Walter Gropius und Mies van der Rohe flüchteten viele Lehrer und Schüler ins Ausland. Unter den Lehrern finden sich grosse Namen wie Johannes Itten, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Lyonel Feininger , Oskar Schlemmer, Laszlo Moholy-Nagy - um nur einige zu nennen.
Mir selbst ist das Bauhaus ein Begriff, seit ich als junge Frau im Sekretariat der damaligen Staatlichen Werkkunstschule Kassel, deren Direktor Jupp Ernst war, gearbeitet habe (Ich kaufte mir damals einen gerahmten Druck von Lyonel Feininger, dessen Farben und gerade Linien mir so gefielen - die "Marktkirche zu Halle" hängt heute noch bei mir).
Als arte kürzlich einen Bericht über das Bauhaus brachte - noch ehe die ARD den Spielfilm "Lotte im Bauhaus" zeigte), schaute ich ihn mir natürlich an und er rief mein Interesse am Bauhaus wieder wach. Ich lieh mir Bücher aus der Stadtbibliothek und kaufte mir - selbstverständlich ! - auch eigene.

Aus der Stadtbibliothek

Meine eigenen



Es gibt eine Flut von Literatur zum Thema Bauhaus und dieses Jahr erscheinen noch weitere Bücher. Ich habe also nur eine äußerst kleine Auswahl. Es ist aber wahrscheinlich, dass noch das eine oder andere Buch hinzukommen wird, ganz sicher von Richard Sennet "Die offene Stadt".
Man mag sich fragen, weshalb des Bauhauses überhaupt gedacht wird, da es nur vierzehn Jahre bestand. Fakt ist, dass das Bauhaus weltweit ungebrochen hohe Wertschätzung genießt und die innovativen Konzepte wie z.B. die Farblehre von Johannes Itten heute noch an Gestaltungs- und Kunsthochschulen gelehrt werden.
Betrachtet man die Architektur in Salzburg, so verdanken wir die allgegenwärtigen Gebäudekuben Walter Gropius, der den Baustil revolutionierte: seine Häuser waren blockartig, mit Flachdach, viel Glas, Stahl und Beton. Das war absolut avantgardistisch, aber in eine Stadt wie Salzburg passt meiner Meinung nach der "Bauhausstil" nicht hinein. Er ist hier unangebracht und - einfach nur hässlich!