Sonntag, 5. April 2020

Ich bin wieder da....

...nach fast einem Jahr Schweigen....
Zunächst war 2019 angefüllt mit Tiefpunkten: in München starb im Frühjahr eine liebe Freundin nach zwei Jahren Kampf an Krebs. Diese Freundin war der großherzigste Mensch, den ich kenne. Selbst als es ihr immer schlechter ging, kümmerte sie sich noch um andere. Ich denke oft an sie und vermisse sie.
Nach ihrem Tod brauchte ein mir sehr, sehr nahestehender Mensch, der durch den Verlust direkt betroffen war, meinen Beistand, den ich ihm selbstverständlich von Herzen gerne gab.
Im Herbst erwischte mich eine starke Erkältung und ich hatte über einen langen Zeitraum hin scheußliche Hustenanfälle. Glücklicherweise sind sie inzwischen verschwunden.
In der zweiten Jahreshälfte gab es aber auch Höhepunkte: im Oktober wieder hier Jazz & The City

Cover des Booklets
  und mein Sohn, seine Freundin und ich (immer noch mit Hustenanfällen und ausgerüstet mit diversen Sprays, Hustenbonbons und Trinkflasche)  hörten uns viele großartige Konzerte an verschiedenen Spielorten an. Ein besonderer Spielort war die Werkstatt des Schirmmachers (ja, es gibt wirklich hier in Salzburg einen Schirmmacher) in der Getreidegasse.

Foto aus dem Booklet


Und im November Herbie Hancock im Gasteig in München. Die Karten für meine Tochter, meinen Sohn und mich waren längst gekauft und man denkt, bis November ist es noch so lange hin, hoffentlich kommt nichts dazwischen und auf einmal - zack - ist es soweit. Zu dem Konzert lässt sich nichts anderes sagen als: großartig, großartig, großartig !



An Silvester hat sich wohl jeder gewünscht, dass 2020 ein gutes Jahr wird. Für uns ließ es sich auch zunächst gut an, denn das Corona-Virus im fernen China schien weit weg und es war unvorstellbar, dass es nach Europa schwappen könnte.
Anfang Januar waren mein Sohn und ich noch ohne jede Bedenken zum Shoppen in München und in der ersten Märzwoche erneut, aber schon vor- und umsichtiger. Shoppen bedeutet für uns übrigens: CDs, Filme, Bücher, also Müller im Tal, Hugendubel am Marienplatz und Saturn in der Kaufinger Straße.
Zuvor hatten wir uns im Das Kino in der Matinee die Doku über Miles Davis angeschaut und als wir in München waren, konnte ich nicht widerstehen, mir die LP mit seiner Musik zu dem Film "Fahrstuhl zum Schafott" zu kaufen.

Foto aus Kinoprogramm

Cover der LP

Kurz danach änderte sich alles, denn das Corona-Virus breitete sich rasant aus, erreichte Europa und hält inzwischen die ganze Welt in eisernem Griff. Was das bedeutet, brauche ich nicht auszuführen, wir alle wissen durch die Medien Bescheid. Es ist vernünftig, sich an die von der Regierung erlassenen Vorschriften zu halten, auch wenn es nicht in jedem Punkt leicht fällt. Am schwersten ist, dass wir uns nicht mit unseren Lieben und Freunden treffen können, aber wir haben die Möglichkeit, über Handy und Computer Kontakt zu halten. Ich verbringe meine Tage daheim (abgesehen von den häuslichen Pflichten) mit Briefe schreiben (mit der Hand, da mein Drucker streikt), Musik hören, telefonieren, skypen, Kreuzworträtsel lösen, mein eingerostetes Englisch aufzubessern und natürlich lesen (ich bin ja eine Leseratte). Zudem hat mich letzte Woche eine Freundin angerufen und überredet, unseren ganz privaten, aber vor längerem abgebrochenen, Lateinkurs wieder aufzunehmen.
Erwähnen möchte ich noch, dass ich von mehreren, unerwarteten Seiten Hilfsangebote für Erledigungen bekommen habe. Auch wenn ich diese Angebote nicht annehme - ich könnte es mir nie verzeihen, dass sich diese Personen infizieren, weil sie mir helfen wollten - war es eine wunderbare Erfahrung!
Es ist eine schwierige Zeit für uns alle, aber lasst uns die Hoffnung nicht aufgeben, dass diese tiefe Krise vorbei geht und die Menschheit nicht wieder dieselben Fehler macht wie vorher. Passt auf euch auf, seid zuversichtlich, seid stark und bleibt gesund!

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